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Pflegenahversorgung

Pflegenahversorgung in Wolfsberg: Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause

Mit dem Ziel, Menschen mit Unterstützungsbedarf ein möglichst langes und selbstständiges Leben im vertrauten Umfeld zu ermöglichen, wurde in Wolfsberg das Modell der Pflegenahversorgung eingeführt. Dabei handelt es sich um ein niederschwelliges Angebot, das Pflegebedürftige und deren Angehörige individuell begleitet und entlastet.

Die Pflegenahversorgerinnen stehen den Bürgerinnen und Bürgern in verschiedensten Lebenslagen beratend und unterstützend zur Seite – etwa nach einem Krankenhausaufenthalt, bei Fragen zur Organisation von Pflegeleistungen oder zur Inanspruchnahme sozialer Dienste. Ein besonderes Merkmal der Pflegenahversorgung ist der Hausbesuch, bei dem die konkrete Situation vor Ort erhoben und gemeinsam über notwendige Schritte beraten wird. Ziel ist es, frühzeitig Hilfebedarf zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten – ganz im Sinne einer wohnortnahen, bedarfsorientierten Unterstützung“, sagt Vzbgm. Sozialreferentin Michaela Lientscher, die sich im Verlauf der vergangenen Monate für den Start der Pflegenahversorgung in Wolfsberg eingesetzt hat.

Die Pflegenahversorgung ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos und wird dauerhaft durch das Land Kärnten finanziert.

Im Bild: Unsere Pflegenahversorgerinnen Sigrid Baumgartner (l.) und Julia Hipfl (r.) mit Vzbgm. Sozialreferentin Michaela Lientscher

Im Folgenden finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem neuen Angebot in Wolfsberg:

1. Was ist das Ziel der Pflegenahversorgung in Wolfsberg?

Pflegenahversorgung bedeutet, dass hilfs- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörigen im privaten Umfeld Unterstützung bekommen. Die Serviceleistungen der Pflegenahversorgerinnen können zu Hause angeboten werden, um das eigenständige Wohnen möglichst lange zu erhalten, auch wenn Hilfe-, Betreuungs- und/oder Pflegebedarf gegeben ist. Betroffenen wird ein möglichst selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld ermöglicht, ihre Lebensqualität soll erhalten und Angehörige entlastet werden.

1. In welchen Fällen und bei welchen Problemen kann/soll ich mich an die Pflegenahversorgung wenden?

Sie können sich an die Pflegenahversorgung wenden, wenn Sie oder eine nahestehende Person Unterstützung im Alltag benötigen – sei es bei der Organisation von Pflege- und Betreuungsleistungen, nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei Fragen zu sozialen und pflegerischen Angeboten. Auch wenn Sie unsicher sind, ob eine Pflegebedürftigkeit vorliegt oder welche Hilfsangebote es gibt, steht Ihnen die Pflegenahversorgung beratend zur Seite. (Siehe auch Frage 3.)

2. Wie können mir die Pflegenahversorgerinnen helfen?

Die Pflegenahversorgerinnen bieten Ihnen eine Vielzahl von Unterstützungsleistungen, darunter:

  • Hausbesuche, um frühzeitig Unterstützungs- und/oder Pflegebedarf zu erkennen

  • Infos zu Gesundheitsangeboten und Pflegediensten

  • Hilfe bei der Organisation mobiler sozialer Dienste

  • Vermittlung von ehrenamtlichen Besuchsdiensten (z. B. Einkäufe, Fahrten)

  • Unterstützung nach einem Krankenhausaufenthalt

  • Hilfe bei der Aufnahme in ein Pflegeheim

  • Unterstützung bei Behördenwegen und Anträgen

  • Betreuung und Begleitung von pflegebedürftigen Personen

  • Förderung sozialer Aktivitäten zur Gesundheitsvorsorge

  • Dokumentation der Tätigkeiten für eine bessere Planung

  • Gesundheitsdiagnosen stellen

  • Beratung zur Gesundheitsvorsorge

  • Leitung eines Pflegestammtisches

3. Welche Aufgaben übernimmt die Pflegenahversorgerinnen sonst noch?

Sie führen auch organisatorische Aufgaben aus:

  • Aufbau und Betreuung einer Gruppe von ehrenamtlichen Helfer:innen

  • Zusammenarbeit mit bestehenden Ehrenamtsgruppen

  • Vernetzung mit Sozial- und Gesundheitsdiensten

  • Erhebung aller sozialen und pflegerischen Angebote in der Gemeinde, um Versorgungslücken zu erkennen

  • Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Gesundheits-, Pflege- und Sozialservice (GPS) auf Bezirksebene und dem Land Kärnten

4. Sind diese Leistungen für mich kostenlos?

Ja, das Land Kärnten übernimmt sämtliche mit der Pflegenahversorgung zusammenhängende Personalkosten. Entgegen anderslautenden Behauptungen handelt es sich dabei auch nicht nur um eine einjährige Finanzierung, sondern um eine unbefristete.

5. Kann sich jede/r an die Pflegenahversorgerinnen wenden oder gibt es z.B. Altersgrenzen?

Es gibt keine Altersgrenzen, jedoch richtet sich das Angebot vorrangig an ältere Menschen oder pflegebedürftige Personen sowie deren Angehörigen.

6. Was fällt NICHT in den Aufgabenbereich der Pflegenahversorgerinnen (Pflege etc.)?

Die Pflegenahversorgerinnen bieten keine direkte medizinische Pflege an, wie sie etwa durch Pflegeheime oder ambulante Pflegedienste erfolgt. Sie sind keine Ersatzkräfte für die tägliche Pflege, sondern vielmehr Berater und Unterstützer in organisatorischen und präventiven Belangen.

7. Können die Pflegenahversorgerinnen auch beratend tätig werden, bevor eine Pflegebedürftigkeit eintritt?

Ja, die Pflegenahversorgerinnen bieten auch Hilfe, bevor jemand pflegebedürftig wird. Sie beraten zu Präventionsmaßnahmen und helfen bei der Planung, falls später Pflege nötig wird.

8. Kommen die Pflegenahversorgerinnen auch nach Hause oder nur an bestimmte Stellen?

Ja, die Pflegenahversorgerinnen besuchen die Menschen zu Hause. So können sie direkt sehen, welche Unterstützung nötig ist.

9. Welche Wege der Kontaktaufnahme gibt es?

  • Betroffene sowie deren Angehörige können direkt telefonisch mit den Pflegenahversorgerinnen in Kontakt treten: MO-DO 8-14 Uhr, FR 8-12 Uhr:

    o Julia Hipfl: 0664/8411455

    o Sigrid Baumgartner: 0664/8411454

    o E-Mail: pflegenahversorgung@wolfsberg.at

  • Immer montags und mittwochs von 8 bis 12 Uhr findet im Gebäude der Alten Post (1. Stock) eine Sprechstunde statt, bei der sich Betroffene und Angehörige informieren können. Keine Anmeldung notwendig.

  • Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass das medizinische Personal im Landeskrankenhaus bzw. in der Notaufnahme einen Unterstützungs- oder Pflegebedarf erkennt und daraufhin den Kontakt zur Pflegenahversorgung initiiert. Besonders vor dem Hintergrund, dass stationäre Aufnahmen zunehmend seltener erfolgen, ist dieser Weg von großer Bedeutung.

10. Wie schnell kann ich mit einer Unterstützung durch die Pflegenahversorgerinnen rechnen?

Die Unterstützung durch die Pflegenahversorgerinnen wird in der Regel schnell organisiert, insbesondere in akuten Fällen. In weniger dringenden Fällen kann es eine gewisse Zeit dauern, aber in der Regel erhalten Sie innerhalb weniger Tage oder Wochen Unterstützung.

Wer sind unsere Pflegenahversorgerinnen?

  • Name: Mag.ª (FH) Sigrid Baumgartner

  • Wohnort: Reichenfels

  • Familienstand: verheiratet, 3 Kinder

  • Ausbildung: Studium Soziale Arbeit an der FH Kärnten, zertifizierte Demenzbegleiterin, dipl. Seniorengedächtnistrainerin, EduKation Demenz Multiplikatorin, Dipl. Seniorenanimateurin

  • Vorherige Tätigkeiten:

    2021-2025: Seniorenanimation und psychosoziale Betreuung chronisch erkrankter pflegebedürftiger BewohnerInnen sowie Verwaltungstätigkeit in der Seniorenresidenz Obdach.

    2017-2018: Sozialarbeiterin im Kinderschutzzentrum Delfi Wolfsberg

    seit 2018: psychosoziale Beraterin (Lebens- und Sozialberatung auf selbstständiger Basis)

  • Meine Motivation:

    „Oft habe ich gemerkt, dass ein niederschwelliges kostenloses Angebot, sozusagen eine erste Anlaufstelle, gebraucht wird, um ohne Zeitdruck Unsicherheiten zu besprechen und Fragen zu klären. Im „Dschungel“ der vielen Leistungen, Ansprüche und Angebote braucht es eine auf die jeweiligen Gegebenheiten angepasste Information rund um Pflege/ Betreuung/ Soziales. Deshalb hat mich das Konzept der Pflegenahversorgung sehr begeistert, da es hier darum geht, die Türen zu den Entlastungsmöglichkeiten zu öffnen, Überforderung vorzubeugen und ein Netzwerk aufzubauen. Ich werde als Pflegekoordinatorin Brücken bauen, begleiten und gemeinsam Lösungen finden. Die Betroffenen und die pflegenden Angehörigen sollen sich gesehen, verstanden und unterstützt fühlen.“

  • Name: Julia Hipfl , BSc. DGKP

  • Wohnort: St. Gertraud

  • Ausbildung: Bachelorstudium der Gesundheits- und Krankenpflege;Advanced life support, Pflegegeldzertifizierung, Verordnung von Medizinprodukten; Masterstudium des Gesundheitsmanagement (Abschluss 06/2025)

  • Vorherige Tätigkeiten: Erfahrungen im klinischen Bereich, zuletzt tätig in der Mobilen Hauskrankenpflege

  • Meine Motivation:

    Meine Motivation liegt in der gezielten Beratung und Information von Menschen. Ziel ist es, Menschen frühzeitig eine Orientierung im Gesundheitssystem zu bieten, ihre Gesundheitskompetenz zu stärken und sie in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Besonders wichtig ist für mich der präventive Ansatz – frühzeitig da zu sein, um Probleme zu erkennen, Belastungen zu mindern und eine gezielte Weitervermittlung in passende Versorgungsangebote zu ermöglichen.